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Wohnungsbrand

Brandeinsatz > Wohngebäude
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Einsatzort Details

Calw-Wimberg, Schauberweg
Datum 09.06.2020
Alarmierungszeit 13:43 Uhr
Alarmierungsart Meldeempfänger
eingesetzte Kräfte

Feuerwehr Calw Abteilung Calw
Feuerwehr Calw Abteilung Altburg
Fahrzeugaufgebot   Löschgruppenfahrzeug 16/12-1  DLK 23-12  Löschgruppenfahrzeug 16/12-2 (-2021) (a.D.)  KEF  MTW Abt. Calw I  HLF 10 Abt. Altburg  MTW Abt. Altburg

Einsatzbericht

Lage bei Eintreffen des EL 
Der KdoW 1 mit dem EL und Führungsassistenten trafen zuerst an der EST ein. Durch zwei anwesende HVO des DRK bekam der EL eine erste Lageeinweisung. Zu diesem Zeitpunkt stand eine männliche Person, mit einem Hund, auf einem Balkon im 1. OG, direkt zur Straßenseite im Schauberweg. Eine zweite männliche Person stand auf einem Balkon im DG, an der rechten Giebelseite des Gebäudes. Eine dritte männliche Person, konnte sich vor dem Eintreffen der Feuerwehr, aus eigener Kraft vom Balkon im 1. OG retten. Alle Personen waren sichtbar und in Sicherheit, es wurde keine Person mehr vermisst. In der EG-Wohnung wurde ein Hund vermisst. 
Durch ein Kellerfenster, an der linken Giebelseite des Gebäudes, gelangte dichter Brandrauch ins Freie. Durch dieses Kellerfenster konnten Flammen erkannt werd-en. 
Im Verlauf der Erkundung durch den EL, trafen zuerst das HLF 2/43 mit 2/19 und kurze Zeit später das LF 1/44-1 an der EST ein. 


 Gefahrenschwerpunkte 
Die größte Gefahr bestand, durch Atemgifte beim Öffnen der Hauseingangstür, für die männliche Person und den Hund auf dem Balkon im 1. OG. Die zweitgrößte Gefahr bestand, ebenfalls durch Atemgifte, für die männliche Person auf dem Balkon an der rechten Giebelseite des Gebäudes. Die drittgrößte Gefahr bestand, durch Atemgifte, für den Hund in der EG-Wohnung. 

Einsatzmaßnahmen 
Der Abteilungskommandant der Abteilung Altburg bekam den Auftrag, die Brandbekämpfung im KG, über den Treppenraum durchzuführen und einen Sicherheitstrupp zu stellen. 
Der Abteilungskommandant der Abteilung Calw bekam die Aufträge, die Menschenrettung der Person und des Hundes auf dem Balkon im 1. OG sowie die Brandbekämpfung über das an der linken Giebelseite gelegene Fenster vorzunehmen. 
Ein weiterer Trupp der Abteilung Altburg bekam den Auftrag, die Menschenrettung der männlichen Person auf dem Balkon an der rechten Giebelseite durchzuführen. 
Ein Trupp der Drehleiter stellte den zweiten Sicherheitstrupp. 
Die männliche Person, die sich bereits vor dem Eintreffen der Feuerwehr, vom Balkon im 1. OG gerettet hatte, wurde dem RD übergeben. 
Zur Unterstützung der Brandbekämpfung ging ein weiterer Trupp des LF 1/44-1 unter PA in den notwendigen Flur vor, um die dort liegenden Fenster zur Entrauchung zu öffnen. Dieser Trupp rettete auch den Hund in der EG-Wohnung und übergab diesen an seinen Besitzer. 

Um 14:08 Uhr waren die beiden männlichen Personen von den Balkonen geret-tet, um 14:15 Uhr konnte die Rettung beider Hunde erfolgreich beendet werden. 
Nach dem Eintreffen des LF 1/44-2, wurden durch dessen Besatzung, die Vorbereitungen zur Dekontamination der eingesetzten Atemschutztrupps (Einsatzstellenhygiene) getroffen. Die für die EST-hygiene erforderliche Ausrüstung wurde mit 1/72 zur EST gebracht. 
Die von den Balkonen geretteten Personen waren augenscheinlich nicht verletzt und wurden dem Rettungsdienst zur Untersuchung übergeben. 
Um 14:20 Uhr war der Brand unter Kontrolle, es mussten jedoch noch Nach-löscharbeiten durchgeführt werden. Für den Trupp, der die Nachlöscharbeiten im KG durchführte, stand ein Rettungstrupp bereit. 
Durch den Führungsassistenten wurden die örtliche Presse sowie der Pressesprecher des KFV Calw informiert. Zweiter erschien etwa 30 Minuten später an der EST. 

Durch den EL und den stellvertretenden Kommandanten der Feuerwehr Calw, wurde zur Beurteilung der Bewohnbarkeit des Gebäudes, dieses gänzlich begangen. Dazu trugen beide Einweganzüge, Einweg-Überschuhe und -handschuhe sowie FFP2-Masken. Zur Überwachung der Raumluft bezüglich schädlicher Gase, nahm der EL ein Gaswarngerät mit in das Gebäude. 

Ergebnis der Gebäudekontrolle: 
Der Treppenraum war gänzlich mit Ruß belegt und muss im Rahmen einer Brandschadensanierung gereinigt und neu gestrichen werden. Die Wohnung im DG muss ebenfalls saniert werden. Bei der Kontrolle der Räume in dieser Wohn-ung wurden einige Hanfpflanzen sowie eine „Zuchtanlage“ mit frisch eingesetzten Hanfpflanzen gefunden. Die Wohnung muss saniert werden, durch die nicht dichtschließende Tür, konnte Brandrauch in die Wohnung gelangen. 
Die Wohnung im 1. OG und im EG waren nicht durch Brandrauch kontaminiert. 
Die Bewohner der Wohnungen im EG und im 1. OG, mussten für eine Nacht anderweitig untergebracht werden. Dazu wurde das Ordnungsamt verständigt. Eine Mitarbeiterin des Ordnungsamtes kam zur Einsatzstelle und suchte für die Familie im 1. OG eine Übernachtungsmöglichkeit. Die Familie aus der EG-Wohn-ung kam bei bekannten unter. 
Der Bewohner der DG-Wohnung konnte an der EST nicht mehr aufgefunden werden. Die anwesenden Beamten der Polizei wurden über den Fund der Hanf-pflanzen sowie der Zuchtanlage informiert und veranlassten alles Weitere. Die Pflanzen und die Zuchtanlage wurden durch die Feuerwehr aus dem Gebäude gebracht und der Polizei übergeben. Die Polizei nahm ihre Ermittlungen auf.