Brandschutzerziehung
Viel zu oft kommt es vor, dass Kinder unschuldig dem Feuer oder den giftigen Rauchgasen zum Opfer fallen. Oft hätten sie sich noch selber retten können. Doch ohne die notwendige Aufklärung durch Eltern, Freunde, Lehrer oder die Feuerwehr und das richtige Trainieren von Verhaltensmaßnahmen ist die Chance im Ernstfall zu überleben eher gering.
Tipps und Übungen für Sie und Ihre Kinder:
Üben Sie mit ihrem Kind den Notruf
nehmen Sie ein kaputtes oder Spielzeugtelefon und üben Sie das Wählen des Notrufes 112.
üben und wiederholen Sie auch immer wieder den Ablauf eines Notrufes:
- WER ruft an?
- WAS ist passiert?
- WO ist es passiert?
- WIEVIELE Verletzte?
- WARTEN auf Fragen der Feuerwehr
Vergessen Sie aber bitte nicht, Ihrem Kind zu erklären, dass man den Notruf auch nur im Notfall benutzen darf!
Üben Sie mit ihrem Kind das Verlassen eines verrauchten Raumes
Da Brandrauch wärmer als die Umgebungsluft ist, steigt er nach oben. Oft entsteht so eine "Rauchfreie Zone" über dem Boden. Hier besteht die Chance einen verrauchten Raum zu verlassen.Üben Sie mit ihrem Kind, einen verrauchten Raum in Bodenhöhe durch Krabbeln oder Robben zu verlassen. Man kann die Kinder zum Beispiel unter Stühle oder einem gespanntem Bettlaken durchkriechen lassen.
Üben Sie mit Ihrem Kind das Schließen von Türen und Fenstern
Wenn Sie einen Brand in einem Zimmer bemerken, dann ziehen Sie die Tür zum Brandraum zu. Somit verhindern Sie, dass sich der giftige Rauch in der Wohnung ausbreitet und das Feuer mehr Luft bekommt.
Gehen Sie nie in den verrauchten Raum, um etwas zu retten oder um ein Fenster zu schließen.
Ist die verschlossene Tür schon warm oder heiß, so darf Sie auf keinen Fall wieder geöffnet werden
Üben Sie mit ihrem Kind wie man sich der Feuerwehr bemerkbar macht
Bei größeren Häusern und der Hektik am Einsatzort kann es vorkommen, dass man Sie im Haus nicht bemerkt.
Hängen Sie auffällig ein Handtuch, Bettlaken oder Kleidungsstück aus dem geschlossenem Fenster.
Öffnen Sie oder Ihr Kind das Fenster erst, wenn die Feuerwehr vor Ort ist und machen Sie sich bemerkbar.
Vorzeitiges Öffnen des Fensters kann Folgen haben:
Sie geben dem Feuer wieder mehr Luft / Sauerstoff , es kann ein Sog (Kamineffekt) entstehen der den Rauch in ihr Zimmer drücken
Nehmen Sie den Kindern die Angst vor der Feuerwehr
Kinder haben noch nicht das Verständnis für einen Ernstfall, Sie befinden sich in einem Ausnahmezustand.. Oft reagieren Sie nur noch ängstlich und panisch. Sie haben Angst vor der Reaktion der Eltern oder den Feuerwehrmännern. So kommt es vor, das Kinder sich verstecken, sich still verhalten, nicht bemerkt werden und somit gegen die rettende Feuerwehr arbeiten.
Bringen Sie ihrem Kind bei, dass die Feuerwehrmänner und Frauen ihnen helfen wollen und nicht "sauer und böse" auf sie sind.
Häufig werden solche Ereignisse von Kindern mit Fantasiegeschichten verglichen, z. B. mit einem "Angriff von Außerirdischen" oder "Monstern" erklärt. Das liegt daran, dass Feuerwehrleute, die in ein verrauchtes Haus oder Zimmer gehen, immer ein Atemschutzgerät tragen. Sie sind in Schutzkleidung eingepackt und das Atemschutzgerät macht seltsame Atemgeräusche. Erklären Sie ihrem Kind, dass wer auch immer kommt, ihnen Helfen will.
Gehen Sie mit Ihrem Kind zur nächsten Feuerwehr, dort zeigt man Ihnen und Ihrem Kind gerne, wie ein Feuerwehrmann in Schutzausrüstung aussieht und wie sich ein Atemschutzgerät anhört. Geben Sie uns die Möglichkeit, gemeinsam mit Ihrem Kind die Angst zu überwinden.
Quelle: Feuerwehr Stuttgart